Weltfrauentag: Inspiration ohne Grenzen im Französisch-Grundkurs der Q2:Von Madeleine Riffaud bis Zaho de Sagazan: Schülerinnen porträtieren beeindruckende Frauen aus Frankreich und der Frankophonie

Clarisse Agbegnenou- Zurück ins Leben gekämpft
Clarisse Agbegnenou ist eine 32-jährige französische Judoka, die als extremes Frühchen zur Welt kam und schon kurz nach ihrer Geburt ins Koma gefallen ist.
Dennoch: Sie entdeckte ihre Leidenschaft für den Sport schon mit neun Jahren, nachdem ihre Lehrerin ihr aufgrund ihrer enormen Energie dazu riet, einen Kampfsport zu lernen. Seitdem hat sie an vielen internationalen Wettkämpfen teilgenommen und dabei viele Erfolge erzielt. Erst letztes Jahr gewann sie mit dem französischen Team die Goldmedaille und im Einzel die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Clarisse Agbegnenou zählt aber nicht nur zu den besten Judoka der Welt, sondern setzt sich auch für Frauen im Sport und für die Unterstützung von Frühgeborenen ein, da sie selbst zu früh auf die Welt kam und nur knapp überlebte. Nach der Geburt ihrer Tochter im Jahr 2022 machte Clarisse es sich zum Ziel, Frauen und Müttern zu zeigen, dass sie alles erreichen können, wenn sie es wirklich wollen.
Hier: mehr über Clarisse Agebegnenou! (externer Link zu Instagram)
Lisa B., Sophia M.
Zwischen Fechtbahn und Familie: Ein Leben voller Erfolg
Auriane Mallo-Breton ist eine linkshändige französische Degenfechterin. Sie begann im Alter von acht Jahren mit dem Fechten und hat sich seitdem zu einer herausragenden Athletin entwickelt.
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gewann sie zwei Silbermedaillen: eine im Einzelwettbewerb und eine mit dem französischen Team. Zudem ist sie dreifache Mannschafts-Europameisterin und hat mehrere Podiumsplätze bei Weltcup- und Grand-Prix-Veranstaltungen erreicht.
Neben ihrer sportlichen Karriere ist sie ausgebildete Physiotherapeutin und Mutter eines Sohnes namens Mathis. Sie pausierte ihre berufliche Tätigkeit vorübergehend, um sich auf die Olympischen Spiele 2024 vorzubereiten. Sie gehört zur neuen Generation französischer Fechterinnen, die nach den Erfolgen früherer Jahre an die Weltspitze zurückkehren wollen. Mit ihrer Erfahrung und ihrem taktischen Geschick zählt sie zu den Favoritinnen für zukünftige Wettbewerbe.
Hier: mehr über Auriane Mallo-Breton! (externer Link)
Annika Gi.
Mit vollem Einsatz für den Schutz unserer Meere
Das ist das Motto von Anne-Sophie Roux. Die junge Französin engagiert sich mit großer Leidenschaft für unsere Erde. Nach ihrem abgeschlossenem Studium in Politikwissenschaften entdeckte sie während eines Auslandsjahres in Asien, wie wichtig es ist, die Natur und vor allem die Ozeane zu schützen. Ihrer Meinung nach seien diese unsere größte Chance, den Klimawandel zu verlangsamen.
Genau das versucht sie auch mit ihrer Organisation Tēnaka zu erreichen. In Kooperation mit Unternehmen, wie der italienischen Schmuckmarke DoDo, realisiert Anne-Sophie Roux gezielt Projekte und hilft somit beispielsweise bei der Regeneration von Korallenriffen.
Zusätzlich ist sie Beraterin für das französische Ministerium für Meere und Biodiversität, sowie Vertreterin von weiteren Organisationen, die sich für den Umweltschutz einsetzen.
Mit ihrem Engagement bei Demonstrationen und in der Politik sollte sie somit für jeden von uns ein Vorbild sein, um unsere Erde zu retten.
Hier: mehr über Anne-Sophie Roux! (externer Link zu Instagram)
Nele D.K., Sophie K.
Yseult - Eine Stimme für Selbstakzeptanz

Yseult Marie Onguenet, geboren am 19.01.1994, ist eine französische Sängerin, Songwriterin und Model mit kamerunischen Wurzeln.
Schon in ihrer Kindeheit zeigte Yseult ein außergewöhnliches musikalisches Talent, doch ihr Vater stellte sich gegen ihre Leidenschaft. Deshalb beschloss sie mit 19 Jahren die Schule zu schwänzen, um an der französischen Castingshow „Nouvelle Star“ teilzunehmen. Sie erreichte den zweiten Platz und erhielt in Folge dessen ihren ersten Plattenvertrag, mit dem sie ihr Debütalbum veröffentlichte.
Schon bald entschied sich Yseult, unabhängig von einer Plattenfirma werden zu wollen, und gründete ihr eigenes Musiklabel „YYY“. Ihre Musik, eine Mischung aus Pop und Trap mit anderen Genren, thematisiert die Akzeptanz des eigenen Körpers. In ihren Texten bezieht sie sich auf ihre eigenes Körperbild und den gesellschaftlichen Druck, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen.
Neben ihrer Musikkarriere setzt sich Yseult auch als Model für ihre Botschaft ein. Sie widersetzt sich bewusst den gängigen Schönheitsstandarts der Modeindustrie und ist zu einem der bekanntesten Gesichter der französischen „Body-Positivity“ Bewegung geworden.
Ein Höhepunkt ihrer Karriere war ihr Auftritt bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris 2024, der ihre Bedeutung in der Musikszene unterstrich.
Yseult ist nicht nur eine talentierte Künstlerin, sondern auch eine starke Stimme für Selbstakzeptanz und Vielfalt.
Hier: mehr über Yseult! (externer Link zu Instagram)
Hannah T., Annika L.
Madeleine Riffaud - die Frau, die gegen die Nazis kämpfte
Madeleine Riffaud wurde am 23. August 1924 geboren und verstarb am 06. November 2024.
Sie widmete ihr Leben seitdem sie 17 war dem Kampf gegen den Faschismus der Nazis in Paris. Während des zweiten Weltkrieges war sie aktives Mitglied der französischen Widerstandsbewegung Résistance. Um sich zu schützen, nahm sie den Decknamen „Rainer“ an, den sie nach Ihrem Lieblingsliteraten Rainer-Maria Rilke wählte.
Im Juli 1944 erschoss sie einen Nazi Offizier in Paris auf offener Straße und flüchtete später, jedoch ohne Erfolg. Sie wurde noch im gleichen Monat von der GESTAPO festgenommen und musste sich in ihrer Haft unvorstellbaren Qualen unterziehen und viele Morde hautnah miterleben. Nur wenige Tage nach ihrer Festnahme wurde sie ausgewählt, um von der GESTAPO erschossen zu werden. Jedoch stimmte die GESTAPO einem Gefangenenaustausch zu, wodurch Madeleine Riffaud Anfang August 1944 befreit wurde.
Trotz ihrer schlimmen Erfahrungen in der Gefangenschaft stellte sie ihren Kampf gegen die Nazis nicht ein und kämpfte weiter für Gerechtigkeit.
An ihrem Geburtstag im selben Jahr (23.08.1944), nur einen Monat nach ihrer Festnahme und wenige Wochen nach ihrer Befreiung, nahm sie an einem Überfall auf die Wehrmacht teil, wobei 80 Wehrmachtssoldaten getötet wurden.
Für ihren Kampf gegen die Unterdrückung und den Faschismus der Nazis gilt sie bis heute als eine der wichtigen Widerstandskämpferinnen Europas.
Hier: mehr über Madeleine Riffaud (externer Link zu Wikipedia)
Luisa D.
Zaho de Sagazan - von Instagram zur Olympiabühne
Zaho de Sagazan ist eine französische Sängerin und Songwriterin.
Sie begeistert mit ihrer einzigartigen Stimme und ihren tiefgründigen Liedtexten. 2015 begann sie damit, Musikvideos auf Instagram zu veröffentlichen. Im März 2023 veröffentlichte sie ihr erstes Album „La Symphonie des éclairs". Zaho de Sagazan spricht in ihren Liedtexten offen über Themen wie Identität, Zweifel und Emotionen.
Ein besonderer Moment in ihrer Karriere war ihr Auftritt bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Sie eröffnete die Feier mit dem Lied „Sous le ciel de Paris" von Edith Piaf. Man kann die Sängerin als eine starke Frau bezeichnen, weil sie sich in einer Branche, die von starkem Wettbewerb geprägt wird, durchsetzt und dabei stets authentisch bleibt.
Hier: mehr über Zaho de Sagazan!
Leni W.
Gisèle Pelicot: Die Frau des Jahres 2025

Am 21.02.2025 ist Gisèle Pelicot vom Times Magazine zur Frau des Jahres gekürt worden. Die 72-jährige Französin ist erstmals durch einen Vergewaltigungsprozess bekannt geworden, bei dem sie auf Anonymität verzichtete und somit zur Inspiration für zahlreiche Opfer sexueller Gewalt wurde. Über Jahre hinweg war Gisèle Pelicot von ihrem Ehemann Dominique betäubt und in Onlineforen zur Vergewaltigung angeboten worden. Die Taten hatte er gefilmt. Im vergangenen Jahr zog sie gegen ihren Ehemann und 50 weitere Männer vor Gericht, damit „die Scham die Seiten wechselt“, wie sie betonte.
Was Pelicot so inspirierend macht, ist ihr einzigartiger Mut und ihre Entschlossenheit, das Schweigen zu brechen. Sie hätte den Prozess hinter verschlossenen Türen führen und anonym bleiben können – doch genau das tat sie nicht. Stattdessen entschied sie sich bewusst, öffentlich zu sprechen, um ein Zeichen zu setzen und die Täter mit ihren Verbrechen zu konfrontieren.
Durch ihre Entscheidung, ihr Gesicht und ihre Geschichte der Welt zu zeigen, wurde sie zu einer Ikone für Frauenrechte und Gerechtigkeit für Opfer sexueller Gewalt. Der Prozess in Avignon sorgte international für große Aufmerksamkeit und löste eine Welle der Solidarität aus. Durch ihren mutigen Einsatz wird derzeit in Frankreich sogar über eine Gesetzesänderung debattiert, die sogenannte Ja-heißt-Ja-Regel, durch die Sexualstraftäter besser zur Rechenschaft gezogen werden können.
Hier: mehr über Gisèle Pelicot
Lisa d.S.
Aya Gertrude Konan – Von der Stewardess zur Pilotin
Aya Gertrude Konan begann ihre Karriere wie viele erfolgreiche junge Frauen an einer Mädchenschule. Nach ihrem Abschluss in Marketing am Institut de Sciences et Techniques de la Communication in Abidjan, Elfenbeinküste, begann sie 2013 zunächst als Stewardess bei Air Côte d’Ivoire. Als die nationale Fluggesellschaft Air Côte d’Ivoire nach jungen Auszubildenden in der Luftfahrttechnik suchte, bewarb sie sich und wurde mit 14 weiteren Kandidatinnen und Kandidaten von insgesamt 1500 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt, um am Institut National Polytechnique Félix Houphouët-Boigny , Elfenbeinküste, ihre Pilotinnenausbildung zu beginnen. Seit ihrem Abschluss ist sie als erste weibliche Piloton im Linienflugverkehr für Air Côte d’Ivoire tätig.
Sie ist ein absolutes Role-Model, da sie seit ihrer Kindheit davon geträumt hat, zu fliegen, und sich in der von Männern dominierten Branche – nur 6% aller Pilotinnen und Piloten sind weiblich! – den Weg nach ganz oben erarbeitet hat.
Unser Dank gilt den Schülerinnen des Französisch-Q2-Kurses, die diese inspirierenden Frauen im Unterricht vorgestellt haben. Danke außerdem an Sylvie B. für die Portrait-Skizzen!